Missbrauch: SPD befürwortet Sonderausschuss
Edda Rakette: Derzeit gibt es noch viele Ungereimtheiten und offene Fragen, die lückenlos und von der Verwaltung unabhängig geklärt werden müssen, um Verbesserungsvorschläge für das Verwaltungshandeln abzuleiten. Es kann nicht sein, dass sich Menschen hilfesuchend an die Verwaltung wenden und dann nichts passiert.
Die SPD-Stadtfraktion begrüßt die von der Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow und dem neuen Sozialdezernenten Andreas Ruhl aus Anlass des sexuellen Missbrauchs im Verein „Power for Kids“ erlassenen ersten Maßnahmen und spricht sich einstimmig dafür aus, dass ein zeitweiliger Sonderausschuss gebildet wird, der den in Auftrag gegebenen Untersuchungsbericht bewertet und Vorschläge erarbeitet, wie solche Fälle in Zukunft nach Möglichkeit vermieden werden können. „Das Verbrechen hat uns alle schockiert. Wir haben deshalb sofort Akteneinsicht beantragt. Es sind im Jugendamt Fehler gemacht worden. Scheinbar haben die Veränderungen im Jugendamt im Nachgang zum tragischen Tod von Lea-Sophie nicht ausgereicht, um den sexuellen Missbrauch im Verein vorzeitig zum Ende zu bringen. Darüber muss die Politik mit der Verwaltung in einem Sonderausschuss diskutieren und Wege finden, die das verloren gegangenen Vertrauen der Schweriner in das Jugendamt wieder herstellen“, sagte Fraktionsvorsitzender Daniel Meslien. „Nicht nur die Verwaltung, sondern auch wir Stadtvertreter müssen tiefgründig klären, was das Jugendamt im Umgang mit Informationen zum sexuellen Kindesmissbrauch beim Verein ‚Power for Kids‘ falsch gemacht hat. Nur so lassen sich derart schreckliche Fälle zukünftig noch wirksamer verhindern. Derzeit gibt es noch viele Ungereimtheiten und offene Fragen, die lückenlos und von der Verwaltung unabhängig geklärt werden müssen, um Verbesserungsvorschläge für das Verwaltungshandeln abzuleiten. Es kann nicht sein, dass sich Menschen hilfesuchend an die Verwaltung wenden und dann nichts passiert. Auch wir als Politik müssen alles tun, damit sich solch schreckliche Straftaten an Kindern und Jugendlichen nicht wiederholen“, ergänzte die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Edda Rakette, die zusammen mit ihrem Fraktionskollegen Tim Piechowski die Unterlagen zum Missbrauchsvorfall begutachtete.